In der VRM-Zeitschrift "Echo" erschien Mitte März 2018 ein Interview mit der Geschäftsführerin der Wiener Linien GmbH, Frau Reinagl und dem Geschäftsführer des RMV, Herrn Prof. Ringat zu einer in Wien entwickelten App namens "WienMobil", die Bahn, Bus, Taxi, Fahrrad oder CarSharing miteinander verbindet.

Positiv zu vermerken ist, dass das Projekt nicht eine weitere App zu vielen bereits bestehenden hinzufügen wollte, sondern mehrere bestehende mit neuer Funktionalität ersetzt, so Frau Reinagl. Diese Technik machen sich mittlerweile andere österreichische Städte zunutze.

Auch Herr Prof. Ringat hat sich diesem Ziel verschrieben, wobei er einräumt, dass es Versäumnisse gibt. Er erwartet zusätzlich, dass eine App "multimodal" sein muss. Er verweist auf die Aktivität "Mobility inside". Prof. Ringat dazu: "Sie wird mit 50 Millionen Euro Bundesmitteln gefördert und steht im neuen Koalitionsvertrag". Man will vermeiden, dass - ähnlich wie auf dem Hotelmarkt mit den Online-Anbietern HRS oder Trivago - die Online-Plattformen letztlich die Preise bestimmen. Man will mit Kooperationen Anbieter einbinden und unter einer gemeinsamen Oberfläche zusammenfassen, ehe hier die Autoindustrie für Fakten sorgt. Man plant, mit "Mobility inside" bis Ende 2018 zehn bis zwölf Verkehrsverbünde zu integrieren und damit 50 - 60% des gesamten deutschen ÖPNV-Marktes. Die App wird 2019 endgültig ausgerollt und bis in 2 - 3 Jahren soll sie den gesamten ÖPNV abdecken.

"WienMobil" ist mittlerweile sehr erfolgreich im Einsatz, wenn auch bisher nur mit Jahreskarten. Weitere städtische Dienstleistungen wie Stadtwerke, Museen, Freibäder könnten zusätzlich integriert werden. Zwar wurde im Interview nicht nachgehakt, in welcher Form die unterschiedlichen Verkehrsformen miteinander in der App interagieren, ob sie "multimodal" (also entweder / oder) oder "intermodal" (also eine Reisekette, die mehrere Verkehrsformen miteinander verbindet) ist. Die App jedoch zeigt sowohl multimodales, als auch intermodales Verhalten, indem über ein Icon in der Menüzeile neben verschiedenen Verkehrsmittel zur Auswahl auch eine kombinierte Route mit verschiedenen Verkehsmitteln, auch Citybike ermittelt wird. Auch Störungen werden angezeigt (z.B. Aufzugsstörungen). Bei "Auto" sind leider nur die Fahrtzeiten und der CO2 Ausstoß angegeben, aber nicht wo und zu welchen Konditionen am angegebenen Ort ein Carsharing- oder Ridesharing-Angebot zu bekommen ist, dafür aber eine genaue Beschreibung der Route. Die App ist auf jeden Fall sehr innovativ. 

Siehe WienMobil - Wie Wien und der RMV voneinander lernen wollen