Mobility Lab erwähnt einen neuen Bericht der University of Oregon zum Thema Autonomes Fahren. Die vielen unterschiedlichen Effekte, die man erwarten kann, positiv wie negativ, werden eine interessante Herausforderung sein für alle Städteplaner.
Als wahrscheinliche Folge wird es massive Änderungen im Bereich des Eigentums von Fahrzeugen geben. Da diese zwar nur eine Stunde pro Tag wirklich genutzt werden, aber ca. 10% des Budgets durchschnittlicher Amerikaner ausmachen, wird es für die Bürger immer weniger interessant, ein Auto zu besitzen. Zwar bedienen Uber, Lyft u.a. bereits das Bedürfnis, nur noch ein Auto zu rufen, wenn man es braucht, aber das wird sich durch Autonomes Fahren vervielfachen.
Es wird weniger Stadtfläche für Parken benötigt, wenn wenige Autos dauernd auf und ab fahren, um Passagiere auf Anfrage mit zu nehmen. Die Studie rechnet mit 90% geringerem Parkplatzbedarf. Das hat allerdings Folgen für Parkhausbesitzer, deren Parkhäuser dann geringere Einkünfte haben, von Einnahmeausfällen für die Gemeinden ganz abgesehen. Überhaupt könnten Steuereinnahmen stark sinken, wenn es dramatisch weniger Auto-Verkäufe geben würde. Allerdings könnte das durch innovative neue Steuerregelungen bei AVs (Autonomous Vehicles) wett gemacht werden.
Während viele sich über den geringeren Parkplatzbedarf freuen dürften, könnte eine weitere Folge für weniger Begeisterung sorgen: Eine erhebliche Zunahme zur Zersiedelung, da die jederzeitige Verfügbarkeit von "Taxileistungen" es sinnvoll machen könnten, in äußere Randbezirke zu migrieren. Da AVs wahrscheinlich die Mobilität jüngerer und älterer Kreise erhöhen würde, stiege die Gefahr von Staus, obwohl AVs wohl die Straßen effizienter nutzen als Autos, die von Menschen gefahren werden. Aber sie könnten zu mehr Autofahrten verführen (z.B. bei sinkenden Strompreisen). Dies könnte zu "Stau-Steuern" führen, wie es z.T. schon in New York praktiziert wird, wo Straßen als Service betrachtet werden (siehe "AVs and streets - a guide to potential impacts").
Weiterhin könnten AVs zum Wegfall vieler Jobs führen, LKW-Fahrer, Taxi- und Busfahrer - meist Niedriglohn-Jobs. Damit wären AVs wohl an der Spitze der Entwicklung, bei der durch Digitalisierung in den nächsten Jahrzehnten bis zu 47% aller Jobs wegfallen werden, wie Jerry Kaplan in seinem vielbeachteten Artikel "The age of the robot worker will be worse for men" beschreibt, was zur verstärkten Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen führen wird.
Das sind Themen, die die Politik bald angehen muss, denn die Veränderungen werden massiv sein und es wird vermutlich sehr schnell gehen.
Details siehe auch: "pros and cons for autonomous vehicles will be a roller coaster ride"