Die Online-Kommunikationsplattform BRAND EINS veröffentlichte kürzlich ein Interview, das sie mit der österreichischen Evolutionsbiologin Elisabeth Oberzaucher zum - man höre und staune - ÖPV (Öffentlicher Personenverkehr), genauer gesagt zum Verhalten von Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln geführt hat. Sie hat aus anthropologischer Sicht erläutert, warum Menschen sich eher ungern in öffentlichen Verkehrsmitteln "transportieren" lassen. Frau Oberzaucher berät auch Verkehrsunternehmen und Kommunen in diesem Bereich. 

UNIKIMS, eine Beratungsausgründung der Universität Kassel, untersuchte diese Frage im Rahmen eines Masterprojekts, in dem die Behauptung aufgestellt wird, dass das autonome Fahren den ÖPNV in 10 - 15 Jahren regelrecht "überrollen" wird, falls man ÖPNV-seitig sich des Themas nicht annimmt, es zum Kernthema macht und die Politik mit einbindet. Tut man aber genau das, dann könnte das autonome Fahren allerdings den ÖPNV revolutionieren.   

Die meisten Städte in den USA teilen ihre Verbindungsdaten, was die Reiseplanung erleichtert und die Anreize zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel stark erhöht. Aber die weit überwiegende Zahl der deutschen Verkehrsverbünde tun das nicht. Sollten sie es tun? Oder besser gefragt: Warum tun sie es nicht und würde es nicht auch hierzulande die Ziele der Luftreinhaltung und der verstärkten Nutzung des ÖPNV zu erfüllen helfen - und das noch vollkommen kostenlos?